Ein Mann grillt Hamburger in einem Foodtruck in München.

Kulinarik to go

Von Foodtrucks und anderen Standln

Wer in München hungrig bleibt, ist selbst schuld. Die kulinarische Vielfalt der Stadt zeigt sich nicht nur in der Sterne-Küche, sondern auch in den vielen neuen Imbissmöglichkeiten der einzelnen Viertel. Eine Auswahl.

Schwabing

 

Fräulein Müller – der Kiosk deluxe

Altschwabinger trifft auf Bussi-Bussi-Schickse trifft auf Student – und alle sind bedient. In dem kleinen Kiosk am Englischen Garten trinkt man nur eine Limo oder ein schnelles Bier, bekommt aber auch hochklassiges Frühstück wie Avocadobrot mit Spiegelei serviert. Besonders schön: Die Liegestühle, die hier im Sand stehen.

Fräulein Müller, Gunezrainerstraße 6

 

Currywurst und Biergarten im Alles Wurscht

Im illustren Schwabing halten selbst Imbisse nichts vom „Pappadeckel“ – Pommes, Sauerkraut und die selbst ernannte „beste Currywurscht südlich des Weißwurschtäquators“ werden hier in der „Pappschale“ aus Porzellan serviert. Im kleinen Biergarten sitzt man im Sommer auf bunten Stühlen unter blühenden Magnolien und süffelt einen der Hauscocktails, zum Beispiel Schwabing Mule mit Gin.

Alles Wurscht, Nicolaiplatz 3

 

     

Georgisch-griechische Köstlichkeiten bei Royal Healthy Slices

Besitzer Herakles und seine Mama verkaufen direkt am Hohenzollernplatz aus ihrem kleinen Fensterchen heraus georgisch-griechische Köstlichkeiten. Neben wechselnden Mittagsgerichten stehen auch ein paar Klassiker auf der Karte: Lasagne, kretisches Ofengemüse mit Feta oder Khajapuri, ein überbackenes Käsebrot aus Georgien. Alles ist hausgemacht, frisch zubereitet und wahnsinnig lecker – so wie die größtenteils vegane Kuchenauswahl für danach.

Royal Healthy Slices, Hohenzollernplatz 4

Maxvorstadt

 

Bunte Sandwiches und Salate von der Orangebox

Auf Netflix ist „Orange the new Black“ – in Münchens Maxvorstadt ist Orange der Ort, wo man gemischte Salate, geröstete Fladenbrote und gegrillte Sandwiches in Boxen packt. Wer auch auf den Matcha-Schoko-Bananen-Kuchen nicht verzichten will – Boxen lassen sich hoch stapeln.

Orangebox, Türkenstraße 61

 

Pommes Boutique

Die Belgier rösten ihre „Dicken Freunde“ zweimal. Die Auswahl der Sauce zu dem Pommes ist immer eine Herausforderung – vom klassischen „rot-weiß“ bis zum Samurai-Dip extra scharf. Wer doch zweimal überlegt: Es gibt auch unfrittierte Rohkoststicks mit Sourcream und außerdem ein verlockendes Burgerangebot.

Pommes Boutique, Amalienstraße 46

 

Wahnsinns Falafel bei Sim Sim

Wo es die besten Falafel der Stadt gibt, wird immer wieder heiß diskutiert, aber die von Sim Sim kommen schon sehr nah ran. Der Teig wird erst nach der Bestellung in kleine Kugeln geformt und ins heiße Fett geworfen, auf das leckere Sandwich kommen außerdem frisches Gemüse, die hausgemachte Soße und Minze. 

Sim Sim, Augustenstraße 74

Altstadt-Lehel

 

Rossknackwürste bei der Pferdemetzgerei Wörle

„Genier dich nicht, tritt ruhig ein; das Pferd ist reiner als das Schwein“ steht an der Ladentür von Kaspar Wörle. Jedermanns Sache ist Pferdefleisch sicher nicht, und dennoch: Die heißen Rossknackwürste schmecken einfach saugut! Das findet auch die Münchner Prominenz.

Pferdemetzgerei Wörle, Viktualienmarkt 3

 

Bio-Snacks im Englischen Garten beim Milchhäusl

Nach dem Zweiten Weltkrieg bekamen hungernde Schwabinger hier Milch und Brot ausgegeben – inzwischen werden leere Bäuche mit 100-Prozent-Bio-Fast-Food versorgt: süße Zuzler (Weißwürste), fette Resi (Bioleberkässemmel), rote Wolpi (Biobratwürste) und WinterÄxel (Mohnpunsch). Zur Bestellung gibt’s ein Ökogummibärchen, für Trinkgeldgeber läutet die Glocke.

Milchhäusl, Königinstraße 6

 

Vom Müsli bis zum Mittagessen beim Fräulein Grüneis

Das grün-weiße Imbisshäuschen nahe der Eisbachwelle hat so gar nichts mehr mit dem ehemaligen Klohäuschen für Damen gemein. Runtergespült wird hier nichts mehr – vielmehr genossen: Milchreis und Müsli zum Frühstück, selbst gemachte Kuchen, Biolimonade, saftige Brownies und Pausenbrote.

Fräulein Grüneis, Lerchenfeldstraße 1a

Ludwigsvorstadt

 

Das Beste aus Nahost bei Make Falafel Not War

Falafel für den Frieden – was wäre das schön. In Syrien wurde Salah Nchasis Falafelstand von der Polizei zerstört, das Familienrezept für seinen Kichererbsenteig mit Kreuzkümmel, Nelken, Chilis, Koriander, Kümmel und Piment hat er mit nach München in die Ludwigsvorstadt gerettet. Dazu gibt es Nahost-Klassiker wie Hummus, Taboulé und Babaghanousch.

Make Falafel Not War, Kapuzinerstraße 2

 

Sandwiches vom Feinsten beim Herzblut

Lange hat die Sandwichmacherei in Hauptbahnhofnähe nicht auf, dafür ist täglich alles umso frischer: Marktsalate, Milchreis, Linseneintopf und belegte Sandwiches in ständig neuen Varianten: Pulled-Pork-Kraut, Antipasti-Bresaola, Peppadew-Frischkäse. Oder aber: stinknormale Wurst- und Käsesemmeln.

Herzblut – Die Sandwichmacherei, Goethestraße 36

 

Legendäre Wurstsemmeln beim Würstlkönig

Eine Legende in München: Seit 1988 verkauft der Würstelkönig am Goetheplatz seine Grillsandwiches und Salzburger Bosna – beides mit der geheimnisvollen Jahrhundertsoße, deren Rezept nur der Besitzer kennt. Der Laden hat sehr sporadische Öffnungszeiten, aber sobald die Türe offen steht, sollte man rein – ob man Hunger hat oder nicht.

Zum Würstlkönig, Lindwurmstraße 77

Isarvorstadt

 

Türkische Teigtaschen bei Lezizel Manti

In vier Schritten zur „Speise der Sultane“: Man wähle sein Manti (türkische Teigtaschen mit Rind oder vegan), kröne sie mit Soße (Tomate, Joghurt), Toppings (Spinat, Mangochutney, Trüffelcreme, Walnüsse etc.) und sorge für passendes Geleit (Karottensalat, Minztee, Baklava). Königlich.

Lezizel Manti, Corneliusstraße 6

 

Currywurst mit Schärfegrad beim Gute Nacht Wurst

Je später die Wurst, desto besser die Party – oder so ähnlich. Die Gute-Nacht-Currywurst ist ein ebenso gutes Frustessen. Je nachdem, was es zu verdauen gibt, bestimmt man den Schärfegrad der Soße selbst. Wer’s unbedingt wissen will, nimmt für 10 Euro am Schärfe-Contest teil und malträtiert den Saumagen für 100 Euro Prämie. Bei Stufe „Exitus“ (2 Mio. Scoville) ist Schluss mit wurstig.

Gute Nacht Wurst, Klenzestraße 32

 

Bayerisches Fast Food bei Bazi's Schlemmerkuchl

Völlig Wurscht, dass bei Bazi’s kein waschechter Bayer, sondern ein Perser und ein Türke den Krustenschweinebraten mit Blaukraut und Miniknödeln in die Bazi-Box stecken. An bayerisches Fast Food wie Entengröstl im Maisfladen hätte sich ein grantiger Urbayer eh nie rangetraut.

Bazi’s Schlemmerkucherl, Müllerstraße 43

 

Sushi auf die Hand bei Little Daruma

Die Temaki-Rolle besteht wie eine klassische Sushi-Rolle aus Reis und Nori-Blättern, wird aber wie eine Tüte geformt – das eignet sich besonders gut für unterwegs. Im Little Daruma werden diese Rollen dann zum Beispiel mit Krabbe, Wasabi Cream, Trüffel-Pfeffer oder Gelbflossenmakrele gefüllt.

Little Daruma, Rumfordstraße 7

Au-Haidhausen

 

Heringssemmel und Weißwein beim Fisch Häusl

Noch etwas Algen auf die Fischsuppe? Unbedingt! Die Stehtische der kleinen Marktbude am Wiener Platz sind mittags rappelvoll. Falls man einen Platz erwischt: Ein Glas Weißburgunder ergänzt gegrillten Tintenfisch, Oktopussalat, Matjes- und Heringssemmel aufs Feinste.

Fisch Häusl, Markt am Wiener Platz

 

(Gesunde) Pizzaecken beim Pizzesco

Beim kleinen Italiener gehen die Pizza-Rechtecke am laufenden Meter vom Blech, um den regen Straßenverkauf nicht zu stauen. Klassiker wie Prosciutto e Funghi, Salami, aber auch Kartoffel-Trüffel knuspert man draußen an Tischen in Grün-Weiß-Rot. Die Pizzen gibt es auch gluten- und laktosefrei.

Pizzesco, Rosenheimer Straße 12

 

Mittagsgerichte und Kaffee im kuschligen Henry hat Hunger

Das Angebot an Imbissen ist recht mau in der Au – wie gut, dass Henry und sein leerer Magen sich hierher verirrt haben. Wo sollten wir uns zwischen Mariahilfplatz und Isar sonst mit Tramezzini, Panini und dick belegten Sandwiches eindecken. Hunger!

Henry hat Hunger, Zeppelinstraße 27

 

Köfte und Kebap bei Türkitch

Da machen sogar eingefleischte Fleischfans gerne mal auf Vegetarier – zu gut sind hier Antipasti-Burger, Halloumi-Dürüm und Falafelsandwich. Der Begriff „Special Sauce“ verliert endlich sein anrüchiges Image, der klassische Kebap ist mit frischer Minze statt dem Fremdkörper Blaukraut belegt. Nur: Don’t call it Dönerbude!

Türkitch, Humboldtstraße 20

Foodtrucks

„To go“ bekommt hier eine ganz neue Bedeutung – bevor man in den Genuss der Münchner Foodtruck-Schmankerl kommt, muss man den Küchen auf Rädern erst einmal hinterherlaufen. Es lohnt sich!

 

7 Pot – Chili, Chilibowls & Saladbowls

Grillin’ me softly – U.S.-Burger cruisen durch München

Isardogs – Gourmet-Hotdogs statt arme Würstchen

Curry O City – scharfe Currys aus dem heißen Lehmofen

 

 

Text: Pauline Krätzig; Fotos: Frank Stolle
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